Einstufung von Kunststoffen

Dieser Leitfaden wird Ihnen helfen, die Einreihung von Kunststoffartikeln zu verstehen, um die für Ihre Waren geltenden Zollsätze und nichttarifären Maßnahmen zu bestimmen.

Darüber hinaus enthält dieser Leitfaden einen Überblick über die Grundchemie im Zusammenhang mit Polymeren, eine einfache Zusammenfassung der Herstellungsverfahren und praktische Hinweise zur Einreihung bestimmter Fertig- oder Verarbeitungserzeugnisse.

 

Wenn Sie Polymere in Primärformen einführen, ist es unerlässlich, die chemische Zusammensetzung und den vorherrschenden Monomer im Polymer zu kennen.

Für verarbeitete und fertige Waren ist es hilfreich, die Einzelheiten der Zusammensetzung des verwendeten Polymers und des Herstellungsprozesses zu erfahren. Beachten Sie bitte, dass die Ware in Kapitel 39 des Zolltarifs eingereiht wird, wenn ihre Herstellung aus Kunststoff wie einer Kunststoffflasche oder einem Kunststoffschlauch das entscheidende Merkmal ist. Ist die Ware jedoch an anderer Stelle im Zolltarif genannt, z. B. ein Spielzeug aus Kunststoff, so ist sie in die entsprechende Position einzureihen.

Polymere in Primärformen

Die Definition von „Primärformen“ lautet:

  • Flüssigkeiten und Pasten, einschließlich Dispersionen (d. h. Emulsionen und Suspensionen) und Lösungen
  • Blöcke oder unregelmäßige Formen, Klumpen, Pulver (einschließlich Formpulver), Granulat, Flocken und ähnliche Massengutformen

Polymere sind große Moleküle, die aus Monomeren hergestellt werden, und ihre Bestandteile werden als monomere Einheiten bezeichnet. Ein Monomer ist ein Molekül oder eine Verbindung, das in der Regel Kohlenstoff enthält und in Kombination mit ihm oder ähnlichen Molekülen oder Verbindungen zu Polymeren, synthetischen Harzen oder Elastomeren umgewandelt werden kann.

Es gibt viele verschiedene Polymere, die unterschiedliche Merkmale und Eigenschaften aufweisen und für unterschiedliche Zwecke verwendet werden. So wird Polyvinylchlorid (PVC) in der Bauindustrie üblicherweise zur Verwendung in Doppelverglasungsrahmen verwendet. Polypropylen und Polyethethylenterephthalat (PET) werden üblicherweise bei der Herstellung von Flaschen verwendet.

Um Ihre Polymere korrekt in Primärformen einreihen zu können, müssen Sie das vorherrschende Monomer identifizieren.

  • Polymere des Ethylens (Headign 3901)
  • Polymere des Propylens (Position 3902)
  • Polymere des Styrols (Position 3903)
  • Polymere des Vinylchlorids oder anderer halogenierter Olefine (Position 3904)
  • Polymere des Vinylacetats oder anderer Vinylester und andere Vinylpolymere (Position 3905)
  • Acrylpolymere (Position 3906)
  • Polyacetale, andere Polyether und Epoxidharze, Polycarbonate, Alkydharze, Polyallylester und andere Polyester (Position 3907)
  • Polyamide (Position 3908)
  • Aminoharze, Phenolharze und Polyurethane (Position 3909)
  • Silicone (Position 3910)
  • Petroleumharze, Cumaronindenharze, Polyterpene, Polysulfide, Polysulfide (Position 3911)

Copolymere werden durch gleichzeitige Polymerisation zweier oder mehrerer unterschiedlicher Monomere hergestellt. Sie enthalten mehr als einen Typ oder wiederholen eine Monomereinheit. Beispielsweise entsteht das Copolymer-Poly (ethylen-co vinylchlorid) durch Polymerisation von Ethylen und Vinylchlorid.

Bei der zolltariflichen Einreihung umfasst der Begriff „Copolymer“ alle Polymere, bei denen kein Monomer einen Anteil von 95 % oder mehr am Gesamtpolymergehalt aufweist.

Sie werden jedoch hergestellt, Copolymere – einschließlich Copolykondensate, Kopolyadditionserzeugnisse, Blockcopolymere und Edel-Copolymere – werden in den KN-Code des vorherrschenden Comonomers eingereiht. Wenn kein Comonomer vorherrscht, sollten Sie die Waren in die Position einreihen, die in der letzten numerischen Reihenfolge für die einzelnen Comonomer maßgeblich ist.

Chemisch modifizierte Polymere, bei denen nur die Atmitate der Hauptpolymerkette durch chemische Reaktion verändert wurden, werden in den KN-Code des nicht modifizierten Polymers eingereiht.

Verarbeitete oder fertige Erzeugnisse

Bei der Einreihung von verarbeiteten oder fertigen Kunststofferzeugnissen ist es hilfreich, möglichst viele Informationen darüber zu erhalten, einschließlich

  • Funktion oder Rolle der Waren
  • Polymer, hergestellt aus
  • Herstellungsverfahren

Die Funktion oder Rolle der Ware ist für ihre korrekte Einreihung von wesentlicher Bedeutung. Auch die Zusammensetzung und das Herstellungsverfahren können für eine korrekte Einreihung der Ware erforderlich sein, was jedoch nicht immer der Fall ist. Es ist jedoch eine sehr gute Idee, all diese Informationen zur Verfügung zu stellen, da dies das Klassifizierungsverfahren für Sie beschleunigen wird.

Herstellungstechniken

Polymere in Primärformen werden nach drei verschiedenen Verfahren zur Herstellung von Endprodukten verarbeitet.

  • Injektionsformen werden verwendet, um Kunststoffe in Hohlformen zu formen‚z. B. Flaschen und Behältnisse, Spielzeug oder Benzintanks.
  • Komprimiertes Gießen wird verwendet, um spezifische Formen unter Verwendung einer Form zu bilden – z. B. Knöpfe und Griffe für Sauzepaner, Bügeleisen oder Herde oder elektrische Armaturen wie Stecker, Steckdosen und Lampenbeschläge
  • DurchExtrusion entstehen Formen, indem das Material durch eine Metallformung geforscht wird – z. B. Filme, Bleche, Stäbe, Profile, Rohre oder Rohre

Bestimmte Arten von Fertig- oder Veredelungserzeugnissen

Wenn Abfälle, Schnitzel und Bruch (Position 3915) in eine Primärform umgewandelt worden sind, sind sie als solche unter Verwendung des entsprechenden Codes zwischen 3901 und 3914 einzureihen.

Bei der Einreihung von Rohren und Schläuchen (Position 3917) sollten Sie beachten, dass unter die Definition alle Hohlprodukte fallen, unabhängig davon, ob sie als Halbzeug oder fertig hergestellt sind, die zur Fortbewegung von Gasen oder Flüssigkeiten verwendet werden, wie gerippte Gartenschläuche, perforierte Rohre oder Flachrohre. Haben die Waren jedoch einen inneren Querschnitt, der nicht runden, ovalen, rechteckigen oder anderen regelmäßigen Polygonen ist, so sind sie als Profilformen einzureihen.

Zur Einreihung von Wand- oder Deckenverkleidungen aus Kunststoff (Position 3918) müssen sie größer als 54 cm sein und aus Kunststoff bestehen, der dauerhaft auf einem anderen Träger als Papier befestigt ist. Außerdem muss die Kunststoffschicht durch Prägung, Färbung, Designdruck oder Körnung verziert werden. Dadurch sollen sie von einigen Tapeten unterschieden werden.

Es gibt sehr spezifische Waren, die unter Baubedarfsartikel aus Kunststoff (Position 3925) fallen.

Dieser Code der Position umfasst insbesondere

  • Sammelbehälter, Sammelbehälter, Bottiche und ähnliche Behälter, mit einem Fassungsvermögen von mehr als 300 l
  • Konstruktionselemente für Böden, Wände oder Trennwände, Decken oder Dächer
  • Rinnen und Rohrverbindungsstücke
  • Türen, Fenster und deren Rahmen sowie Türschwellen
  • Balkone, Balustrade, Zäune, Tore und ähnliche Barrieren
  • Fensterläden, Jalousien (einschließlich Jalousien) und ähnliche Waren, Teile und Beschläge dafür
  • großmaßstäbliche Regale für Montage und dauerhafte Installation, z. B. in Läden, Werkstätten und Lagerhäusern
  • architektonische Merkmale für Zierzwecke, z. B. Blutings, Cupolas und Dovecotes
  • Beschläge und Halterungen zum dauerhaften Einbau in oder an Türen, Fenstern, Treppen, Wänden oder anderen Gebäudeteilen, z. B. Knöpfe, Griffe, Haken, Halterungen, Handtuchschienen, Schalttafeln und andere Schutzplatten

In einigen Fällen können Textilien zu Kunststofferzeugnissen hinzugefügt werden, um eine Verstärkung zu ermöglichen. Wenn es sich bei dem Kunststoff um Zellkunststoff handelt, der nur auf einer Seite mit dem Spinnstoff überzogen wurde, sollten Sie ihn in den entsprechenden Code des Kapitels 39 einreihen. Ist der Kunststoff auf beiden Seiten überzogen, so ist die Ware als Spinnstoff unter Verwendung des entsprechenden Codes des Kapitels 59 einzureihen.

Gemeinsame Abkürzungen für Kunststoffe und Polymere

Abkürzung

Posten

ABV

Acrylnitril-Butadien-Styrol

BDS

Butadien-Styrol-Blockcopolymer

CA

Zelluloseacetat

LUFT (GEBLÄSE)

Cellulosebutyrat

CE

Cellulose/Cellophane

EVA

Ethylen-Vinylacetat

GPPS

Polystyrol für allgemeine Verwendungszwecke

GRUPPE

Glasverstärktes Polyester

HDPE

Polyethylen hoher Dichte

HÜFTUMFANG

Polystyrol (vorgespanntes Polystyrol)

LDPE

Polyethylen niedriger Dichte

LLDPE

Lineares Polyethylen mit geringer Dichte

MF

Melamin-Formaldehyd

OPP

Orientiertes Polypropylen

ZE

Polyamid (Nylon)

ZE 6

Nylon 6

ZE 6 6

Nylon 6 6

ZE 4 6

Nylon 4 6

ZE 6 10

Nylon 6 10

ZE 11

Nylon 11

ZE 12

Nylon 12

PBT

Polybutylenterephthalat

PC

Polycarbonat

PE

Polyethylen

PET

Polyethylenterephthalat

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