05 Dezember 2019

Kommission verhängt Sanktionen gegen chinesische Tischgeschirr wegen Umgehung von EU-Antidumpingzöllen

Der Beschluss folgt auf eine eingehende Untersuchung, die die Kommission im März dieses Jahres auf eigene Initiative (von Amts wegen) eingeleitet hatte, da die Ausfuhren einiger chinesischer Unternehmen in den letzten fünf Jahren (2014-2018) stark gestiegen waren.

Die Untersuchung bestätigte, dass chinesische Unternehmen Antidumpingzölle in Höhe von rund 36 % umgehen, indem sie ihre Keramikausfuhren über andere Unternehmen lenken, für die ein niedrigerer Antidumpingzoll von rund 18 % galt.
Für die
chinesischen Unternehmen – insgesamt mehr als 30 –, die den Untersuchungsergebnissen zufolge zur Umgehung der Zölle beigetragen haben, gilt folglich auch der höhere Zollsatz von rund 36 %.

Die neuen Zölle werden ab dem 21. März 2019 gelten, wobei rückwirkend Zölle in Höhe von rund 15 Mio. EUR zu erheben sind.

Dies ist die bislang größte Umgehungsuntersuchung der Kommission. Es umfasste sehr umfangreiche Ressourcen, wobei 20 Untersuchungsbeauftragte der Kommission bei 50 chinesischen Unternehmen Kontrollen vor Ort durchführten.

Hintergrund

Die EU wendet seit Mai 2013 Antidumpingmaßnahmen gegenüber Einfuhren von Geschirr und anderen Artikeln aus Keramik für den Tisch- oder Küchengebrauch aus China an. Im Juli 2019 beschloss die Kommission, die Maßnahmen um weitere fünf Jahre zu verlängern, da die Dumpingpraktiken anhielten.
Die
Branche von Geschirr und anderen Artikeln für den Tisch- und Küchengebrauch ist in der Europäischen Union stark fragmentiert, von der etwa die Hälfte aus einer großen Zahl von KMU besteht. Rund 27 000 Beschäftigte sind direkt in der Branche tätig und beliefern europäische Kunden mit hochwertigen Produkten. Die europäischen Hersteller haben einen Marktanteil von rund 30 %, während die chinesischen Hersteller innerhalb der Europäischen Union einen Marktanteil von mehr als 55 % haben. Die heutigen Maßnahmen werden dazu beitragen, einen fairen Wettbewerb wiederherzustellen.

Weitere Informationen finden Siein der

Verordnung zur Einführung von
Umgehungszöllen im Rahmen der EU-Handelsschutzpolitik.

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